Chronik


Gründungsjahr der Freien Turnerschaft Rosenheim: 1909
Vereinsspitzname: „Fritschi“
Vereinsfarben: rot-weiß
 
 
Am 1. November 1909 wurde von aktiven Turnern des MTA 1885, die frei organisiert waren, nachmittags im Gasthaus Sterngarten, am Hammerweg, eine Versammlung einberufen. Der Grund war die Gründung eines Turnvereins, welcher sich dem sozialistischen Arbeiter-, Turn- und Sportbund Leipzig anschließen sollte. Die freiorganisierten Spieler wurden von seiten der deutschen Turner schief angesehen und bei jeder Gelegenheit verdächtigt. Jedoch konnte man mit Unterstützung rechnen, da schon damals der Arbeiterliederkranz und der Arbeiterradfahrerbund „Solidarität“ bestanden. Bei dieser Gründungsversammlung waren 87 Personen anwesend.Erster Vorsitzender des Vereins wurde Hans Langenegger. Als Name des neugegründeten Vereins wurde „Freie Turnerschaft Rosenheim“ beschlossen. Michael Loy wurde mit der Abhaltung der Übungsabende beauftragt, die man im „Duschl-Keller“ abhielt. Ende Dezember schenkte der Direktor des Gymnasiums dem Verein ein Reck und einen Holzbarren. Bereits im Jahr 1910 wurde der erste Turnerball im Hotel „Deutscher Kaiser“ abgehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Vein schon 134 Mitglieder. 1911 wurde als neues Vereinslokal der „Flötzinger-Keller“ ausgesucht. Neu Übungsstätten wurden gesucht, und es wurde4 dann ins „Marienbad“ in der Heilig-Geist-Straße gewechselt. Bereits in diesem Jahr konnte man das 200. Mitglied aufnehemen.Die Akrobatengruppe Göpf war in dieser Zeit eine Zugnummer nicht nur im Verin, sondern auch in mehreren Varietés in München. 1913 wechselte man, nachdem sich der Mitgliederstand auf 270 erhöht hatte, in den „Mail-Keller“ am Roßacker. Als der Krieg 1914 ausbrach, wurden fast alle aktiven Sportler einberufen. Der Turnsaal im „Mail-Keller“ wurde während des Krieges zur Volksküche umgewandelt. Das Vereinsleben ruhte deshalb bis zum Jahr 1918. Am 1. Dezember 1918 scharten sich Vereinstreue zu einer Wiederbelebung des Vereinslebens zusammen. Im Jahre 1919 fand dann wiederum im Hotel „Deutscher Kaiser“ der erste Faschingsball nach dem Krieg statt.


Fußballabteilung wird 1921 gegründet
1920 wurde der „Pernlohner-Bräu“ in der Kaiserstraße neues Vereinslokal. Die Varietéshow Birkeneder wurde neu einstudiert und wurde ein toller Erfolg bei Sportfesten in München und Augsburg. 1921 konnte bereits wieder das 250. Mitglied aufgenommen werden. Im selben Jahr wurde auf der Loretowiese der Reichsarbeitersporttag abgehalten. Zum ersten Mal wurde 1921 eine Fußballabteilung gegründet.1922 fanden die ersten Vereinsmeisterschaften im Turnen statt. Beim ersten Bundesturnfest in Leipzig nahm auch eine Abordnung des Vereins mit Erfolg teil. Josef Gradl erreichte den 8. und 12. Platz beim Kunstturnen der Oberstufe. Ein tragischer Unfall ereignete sich im Jahr 1923, als die Jugendturnerin Rosa Betz beim Training der fliegenden Menschen abstürzte. Sie war bis zu ihrem Tod im Jahr 1941 querschnittgelähmt.Das erste Jubiläum konnte man am 4. Oktober 1924 im „Deutschen Kaiser“ feiern. Es war dies das 15jährige Stiftungsfest. Bereits im Jahr 1925 war man drauf und dran, das jetzige Gelände am Wasserhof zu erwerben. Jedoch der Stadtrat hatte sich dagegen ausgesprochen und es abgelehnt.

(FT-Fußballjugend 1921 auf der Loretowiese)

(Links: In der Münchener Straße 1920: Festzug zum Bezirksturnfest; Rechts: 1954 bayerische „Marathon“ bei der FTR: Siegerehrung durch Anton Hirschlag (rechts)
 
Vom Metzgermeister Roscher wurde der Freien Turnerschaft ein Gelände am Traberhof in der Größe von drei Tagwerk und 75 Dezimal angeboten zum Preis von DM 3700,-. Das Gesuch an die Stadt Rosenheim um Bezuschussung wurde jedoch abgelehnt.

1926 hat dann die Stadt das Gelände doch noch gekauft und es an die Freie Turnerschaft vermietet. Am 10. Dezember 1926 konnte die Hebfeier der neuen Halle begangen werden. Hierbei ist zu erwähnen, dass damals schon alle Arbeiten auf freiwilliger Basis geleistet wurden. Als erster Wirt konnte Sebastian Scherer verpflichtet werden. 1927 konnten zwei weitere Abteilungen gegründet werden. Dies waren die Faltboot- und Skiabteilung. In diesem Jahr wurde auch noch ein Spielmannszug gegründet. 1927 betrug der Mitgliederstand 481 Personen. In ihrem ersten Jahr musste die Faltbootabteilung ihren ersen Toten beklagen, der an der Inn-Mangfall-Mündung ertrank.

1929 trat der Bavaria-Athletikclub der Freien Turnerschaft bei, und es fand zugleich auch das 20. Stiftungsfest statt. 1931 hatte man auf Grund der Arbeitslosigkeit einen großen Mitgliederschwund zu verzeichnen, und somit zählte man nur noch 250 Mitglieder. 1933 wurde der Verein aufgelöst und alle Verögensteile vom Dritten Reich beschlagnahmt. 1945 wurde der ASV Rosenheim gegründet, dem alle Sportvereine kooperativ beigetreten sind. Damaliger Vorstand des ASV war Ewald Thunig.

1947 Wiedergründung der FT
1947 fand die Wiedergründung der Freien Turnerschaft Rosenheim e.V. zwecks Wiedergutmachung statt, jedoch ohne aktiv Sport zu treiben. 1950 wurde in Bad Neuheim die Wiedergutmachung der Enteignung durch das Dritte Reich angemeldet. Bei der Versammlung am 6. Dezember 1951 wurde Rechtsanwalt Seifert von München beauftragt, die Wiedergutmachung voranzutreiben. Er wurde vom Ersten Vorstand Josef Straßer und vom Zweiten Vorstand Sepp Sebald damit beauftragt. 1952 wurde dem Verein mitgeteilt, dass nur bei Aktivierung des Vereins eine Wiedergutmachung erfolgt. Es wurde daraufhin am 24. Februar die erste Jahreshauptversammlung im Hotel „König Otto“ abgehalten. Das Thema war „Aktivierung des Sportlebens“.

In diesem Jahr wurde auch das Thema Sportplatz am Wasserhof aufgenommen. Bei einer Besprechung zwischen Saline und Verein wurde eine Einigung zwecks Schenkung erreicht. Jedoch wurden zwei Gesuche an die Stadt abgelehnt. Am 11. Mai 1952 trat der Verein dem Jugendring Rosenheim und am 5. Juni 1952 dem BLSV bei. 1953 wurde durch Einigung mit der Fa. Klepper und der Stadt das jetzige Sportgelände übernommen. Hierbei hat die Stadt dem Verein auf Widerruf die Genehmigung erteilt, ein Wirtschaftsgebäude zu erstellen.

Die Auerbräu AG übernimmt die Aufstellung des Wirtschaftsgebäudes Typ „Mahlkasten“. bereits am 13. Juni 1953 fand die erste Versammlung im neuen Heim am Wasserhof statt. Anschließend wurde eine neue Halle gebaut, und diese konnte bereits am 5. Oktober 1954 ihrer Bestimmung übergeben werden.

Die Freie Turnerschaft führte in diesem Jahr auch den traditionellen Rosenheimer Staffellauf „Quer durch Rosenheim“ durch. Ebenfalls organisierte man den Ausscheidungslauf für die Marathonläufer. Hierbei ermittelte der Bayerische Leichtathletikverband die vier besten Läufer über die längste Laufstrecke. So qualifizierte sich Hans Huttary aus Rosenheim, Mitglied der Freien Turnerschaft, als vierter Läufer für Bayernsmannschaft. Am 18. Oktober 1954 richtete die Freie Turnerschaft die bayerischen Meisterschaften im Gehen und der Marathonläufer aus. Hierbei erreichte beim Marathonlauf Hans Huttary in der Zeit von 3 Stunden, 7 Minuten und 45 Sekunden den dritten Platz. Sieger wurde damals der 20jährige Günther Husslein vom TV Obertheres.

Im Jahr 1954 wurde auch die Gründungsversammlung der Fußballer abgehalten, jedoch begann der Spielbetrieb erst 1955.
1959 50jähriges Jubiläum
Im Juni 1959 konnte der Verein sein 50jähriges Vereinsjubiläum begehen. Hierzu wurden einige turnerische Glanzleistungen beim Festabend geboten.

Durch die Teilnahme von mehr als 200 Sportlern aus Vereinen von Oberbayern, Niederbayern, Salzburg, Tirol und Rosenheim konnten zahlreiche Wettkämpfe auf dem Sportplatz abgehalten werden. Im Jahr 1962 wurde eine neue Abteilung gegründet. Es handelte sich hierbei um eine Hockeymannschaft. Jedoch konnte erst 1965 diese Abteilung ihr erstes Spiel auf dem vereinseigenen Platz austragen. 1966 wurde mit dem Bau einer vereinseigenen Kegelbahn begonnen. 1967 konnte das 540. Mitglied im Verein aufgenommen werden. Franz Starzner wurde bei der traditionellen Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1967 zum Ehrenvorstand ernannt. Der Verein gründete, nachdem die Kegelbahn fertig war, eine neue Sportart, die Kegelabteilung.

Die erfolgreichste Saison hatte die Fußballabteilung in den Jahren 1966/67. In einem Entscheidungsspiel erkämpfte und erspielte sich die Mannschaft mit Peter Müller, Kurt Müller, Grimm, Reischl, Kefer, Ziegler, Jügerns, Heger, Ascher, Gieron und Alfred Graf die Meisterschaft. Weiteren wesentlichen Anteil am Aufstieg hatten auch die Spieler Heinz Irber, Schimmel, H. Marx, K. Huber und E. Huber. Leider stieg die erste Mannschaft dann im Jahr 1969 wieder aus der B-Klasse ab.

1971 Sportplatzbau
Im Jahr 1971 wurde in der Jahreshauptversammlung beschlossen, dass die Umkleidekabinen und der Sportplatz erneuert werden. 1972 wurde Hans Lautner zum Ehrenvorstand gewählt. Bei der Jahreshauptversammlung wurde dann er Baubeginn und die Kosten dieser Maßnahme festgelegt. Der Sportplazbau kostete mehr als 100 000 Mark, wobei die Stadt Rosenheim sich mit 25 000 Mark beteiligte. Viele freiwillige Arbeitsstunden der Mitglieder machten es möglich, dass 1974 der Sportplatz eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Im Oktober des gleichen Jahres begann man, eine neue Wirtschaft zu bauen. Diese konnte nach relativ kurzer Bauzeit im Jahre 1975 in Betrieb genommen werden. 1977 war das Geburtsjahr einer neuen Abteilung. Unter der Initiative von Tasso Meckel wurde die Tischtennisabteilung gegründet. Im Jahr 1980 konnte die Fußballabteilung ihr 25jähriges Bestehen feiern. Im Jahr 1981 wurde der Abbruch des alten Saales und der Neubau der Mehrzweckhalle begonnen. Bereits am 30. Oktober 1982 konnte die Einweihung dieser Halle begangen werden. Im Jahr 1983 wurde die Kanuabteilung gegründet.




Die Vorstände der Freien Turnerschaft Rosenheim:
1909-1914 Hans Langenegger,
1914-1919 Johann Stadler,
1919-1924 Michael Huber,
1924-1928 Heinrich Lochner,
1928-1929 Anton Karrer,
1929-1930 Benno Grandl,
1930-1931 Anton Karrer,
1931-1933 Hans Lauser,
1945-1951 Ewald Thunig,
1951 (6 Monate) Josef Straßer,
1951-1952 Ewald Thunig,
1952-1967 Franz Starzner,
1967-1971 Hans Lautner,
1971-1978 Korbinian Füglein,
1978-16.9.04 Franz Scholz,
16.9.04-16.11.2019 Rudi Bergmann,
16.11.2019 bis 24.11.2021 Alexandra Bergmann
24.11.2021 bis 18.11.2022 Daniel Wagner & Adi Kaiser
seit 18.11.2022 besteht der Vorstand aus 5 gleichberechtigten Mitgliedern: Evelyn Bergmann, Sabrina Heimrath, Wolfram Inngauer, Adi Kaiser, Daniel Wagner

Die wohl meisten Ehrungen und Auszeichnungen erhielt als Mitglied der Freien Turnerschaft Anton Hirschlag. 1922 verlieh ihm die Stadt München für besonders sportliche Leistungen den Ehrenbrief, 1955 erhielt er die goldene Ehrennadel des Bayerischen Leichtathletikverbandes und die goldene Ehrennadel des DLV. Die Stadt Rosenheim verlieh ihm für sein ehrenamtliches Wirken im Sport die Ehrenplakette der Stadt.
1977 Gründung Abteilung Tischtennis
Die Tischtennisabteilung der FT Rosenheim wurde im Jahre 1977 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte Tasso Meckel, der auch heut noch aktiv im Verein tätig ist. Mit einer Mannschaft hatte man damals den Spielbetrieb aufgenommen. Im Laufe der Jahre wuchs die Abteilung auf drei Herrenmannschaften sowie zwei Buben- und eine Mädchenmannschaft. Im Jugendbereich musste man jedoch bald Abstriche machen und nach einigen Jahren sowohl die Buben wie auch die Mächen abmelden. Dafür konnte man dann eine Damenmannschaft zum Spielbetrieb melden, di das Aushängeschild der Abteilung wurde. Neben vielen Aufstiegen der Herren brachte es die Damenmannschaft aber am weitesten. Sie stieg in der Saison 1988/1989 in die Bezirksliga auf. Auch wenn sich die Damen drei Jahre später auflösten und die Abteilung ein kleines Tief zu überwinden hatte, ging es 1995 wieder stark aufwärts. Mitunter nahmen vier Herrenmannschaften am Spielbetireb teil, wobei die „Erste“ in der Saison 2000/2001 den Aufstieg in die 2. Kreisliga schaffte und seitdem in dieser Liga eine sehr gute Rolle spielt. Mitunter wollte man aber auch wieder mit einer Bubenmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen und so kurbelte Franz Reibl eine Reihe von Aktionen, wie beispielsweise die Minimeisterschaften an. Bald jedoch übergab er das Ruder Bernd Richter, der für die Abteilung als neuer Jugendleiter ein Glücksfall war. Sein Engagement wurde bereits nach zwei Jahren belohnt. Er formte aus etwa sieben bis acht Buben eine schlagkräftige Mannschaft und führte sie immer weiter nach oben. In der Saison 2002/2003 steht man in der 3. Kreisliga ohne Punktverlust an der Tabellenspitze und wird am Ende dieser Spielzeit in die 2. Kreisliga aufsteigen.Dass die Abteilung bislang sehr gut geführt wurde, beweist die Tatsache, dass erst fünf Abteilungsleiter für die Sparte Tischtennis verantwortlich waren. Am längsten, bislang zehn Jahre, steht Gerhard Erlich der Abteilung vor. Ihm folgt Tasso Meckel, der die Abteilung acht Jahre geführt hat. Derzeit hat die Tischtennisabteilung 32 aktive Mitglieder, die sich in 24 Erwachsene und acht Jugendliche aufteilen. Nicht hinzu gerechnet sind die passiven Mitglieder, die der Abteilung immer noch die Stange halten.
In tiefer Trauer die Vorstandschaft und die Mitglieder

Am 12.12.2005 ist unserer Ehrenvorstand, Franz Scholz, nach langer Krankheit mit 57 Jahren verstorben.
Er trat 1969 dem Verein bei und war Spieler in der Fußballabteilung. Ab 1974 war er Abteilungsleiter der Fußballabteilung und übernahm zugleich 1977 den 2. Vorsitz im Verein.
Als 1978 unser Vorstand Hr. Füglein verstarb übernahm er das Amt des 1. Vorstand, das er bis zum August 2004 mit ganzem Herzen und viel Zeitaufwand ausübte. 1983 brachte er den Damenfußball nach Rosenheim und natürlich zu uns in den Verein. Da war er wie selbstverständlich am Anfang Trainer der Damen – und Mädchenmannschaft.
1994 fand ein Teil der Taekwondoabteilung des SB Rosenheim bei uns eine neue Heimat, wofür Franz Scholz der Grund war. Die Taekwondoler wussten, er ist für die Sportler da, hat immer ein offenes Ohr für sie. Die Abteilung zeichnet sich jedes Jahr mit internationalen und nationalen Erfolgen aus.
Es war ihm immer wichtiger, die Sportler des Vereins haben gute Trainingsmöglichkeiten und nicht, gegenüber anderen Funktionären, gut da zu stehen. Trotz zahlreicher Ehrenämter die er noch bekleidete, war ihm immer der Verein am wichtigsten.